FORSCHUNGEN ZUR DIPLOMATIEGESCHICHTE

Derzeit wird in der ÖGQ auf dem Gebiet der Diplomatiegeschichte geforscht. Die Forschungen gehen in zwei Richtungen:

1) Von Gesandten Dr. Rudolf Agstner wird eine Übersicht über alle diplomatischen (Botschaften, Gesandtschaften, Ständige Missionen bzw. Beobachtermissionen bei Internationalen Organisationen im Ausland) und konsularischen (Generalkonsulate, Konsulate, Passstellen, Verbindungsstellen, Delegationen) Vertretungsbehörden sowie Kulturinstitute Österreichs seit 1918 zusammengestellt. Das alphabetisch geordnete Verzeichnis wird Auskunft geben über das Datum der Aufnahme/Abbruch der Beziehungen sowie soweit bekannt über die Gründe dafür. Dabei werden die zugrundeliegenden Akten einbezogen und angeführt. Darüber hinaus werden in chronologischer Reihenfolge die Leiter mit ihren Geburts- und Sterbedaten sowie ihrer Amtsdauer angeführt. Das Material ist so umfangreich, dass eine eigenständige Publikation aus den Forschungen entstehen wird.

2) Von Gesandten Dr. Rudolf Agstner, HR Dr. Gertrude Enderle-Burcel und Michaela Follner werden die Biographien aller Amtsleiter im Diplomatischen Dienst von 1918 bis 1959 zusammengestellt. In den alphabetisch geordneten Biographien (rund 200) werden jeweils am Beginn die Geburts- und Sterbedaten sowie Angaben zur Religionszugehörigkeit und zu persönlichen Familienverhältnissen angeführt. Die weitgehend schematisierten Lebensläufe liefern weiters Eckdaten zur Ausbildung, eventuellem Militärdienst, zu den wesentlichsten Karrierestationen, zu Tätigkeiten in Wirtschaft und Politik sowie sonstigen Aktivitäten. Dazu kommen Angaben über eine eventuelle politische Verfolgung, Mitgliedschaft bei Verbänden und Vereinen sowie Veröffentlichungen.

Auf den umfangreichen biographischen Materialien aufbauend, die seit Bestehen der Edition der Ministerratsprotokolle der Ersten Republik im Laufe von zwanzig Jahren gesammelt wurden, sind zusätzliche Materialien aus dem Österreichischen Staatsarchiv, Landes-, Firmen-, Partei- und Zeitungsarchiven, aus privaten Archiven, aus dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, aus biographischen Handbüchern und aus einschlägiger Literatur für die Erstellung der Biographien herangezogen worden. Eine umfangreiche Korrespondenz mit Gemeindeämtern, Standesämtern und persönliche Kontakte mit Angehörigen brachten wertvolle Ergänzungen und oft völlig neues Material.

Die hohe Anzahl verschiedenartiger Quellen, die zur Erstellung der Biographien verwendet wurden, erlauben nur kurze Quellenangaben am Ende jeder Biographie. Über die Archiv-, Literatur- und Photoquellen wird ein Verzeichnis am Ende der Publikationen Auskunft geben.